Die Geschichte unserer Schule

Die Städtische Realschule Werl, was konnte sie bieten, welche schulischen Möglichkeiten könnten dem Schüler eröffnet werden? Fragen über Fragen! Von Seiten der Stadt Werl, dem damaligen Bürgermeister Dr. Pöppinghaus und Stadtdirektor Ludwig, waren alle rechtlichen Vorraussetzungen geschaffen worden, die Geburt der vierten weiterführenden Schule in der Stadt Werl ohne Komplikationen einzuleiten. In den Räumen der Overbergschule, in dem alt-ehrwürdigen Lehrerseminars begann die Zeit der Städtischen Realschule Werl. Aus anfänglich zwei Lehrern waren jetzt schon sieben oder acht Hauptamtlich besetzte Lehrer geworden.


1. Domizil: Overbergschule

Bald nach der Gründung im Jahre 1963 wurden die möblierten Zimmer in der Overbergschule zu klein, und es fand sich 1966 in der alten Walburgisschule am Markt ein geeignetes Gebäude. Mit dem quantitativen Wachstum der Schule hatte auch die qualitative Entwicklung Schritt gehalten, und längst schon war die Realschule dabei, ein eigenes Profil zu entwickeln, das in allgemeiner Anerkennung erstrahlte.
Die Städtische Realschule für Jungen hatte ihre Bewährungsprobe bestanden, hatte nun ihren Platz im Schulsystem der Stadt Werl und konnte nach offizieller Anerkennung durch den Regierungspräsidenten im Jahre 1968 zum ersten Mal eine Abschlussklasse entlassen und den Abschlussschülern das Zeugnis der "mittleren Reife" aushändigen. Nun sollte es weiter und rasanter zugehen, hatte die Schule doch durch diesen ersten Abschlussjahrgang genügend Repräsentanten, Eltern wie Schüler, die von der pädagogischen Qualität und der Leistungsfähigkeit der Schule Kunde geben konnten. Ärzte, Rechtsanwälte, Lehrer, Ingenieure entstammen dieser ersten Abschlussklasse! Parallel mit dem Zustrom der Schüler, hätte auch die Versorgung mit Lehrkräften stattfinden müssen. Doch wegen der allgemeinen Lehrerknappheit konnte der Unterricht nur mit Hilfe vieler nebenberuflicher Lehrkräfte voll erteilt werden.
Unser Gebäude, die alte Walburgisschule, drohte schon wieder zu klein zu werden für die Vielzahl der Schüler. Unterdessen hatte der Rat der Stadt Werl ab Schuljahr 1969/70 auch Mädchen den Zugang zur "Städtischen Realschule für Jungen" gestattet, so dass eine Umbenennung in "Realschule für Jungen und Mädchen" zwangsläufig erfolgen musste. Mit dieser Umbenennung sollten gar bald weitere "Mieter" einziehen. So war es nicht weiter verwunderlich, das die Diskussion um ein "Eigenheim" in Gang kam, denn auch das Gebäude platzte schon wieder aus allen Nähten und immer mehr Mieter wollten hinein.
Endlich, am 23. November 1972 war es dann soweit: Die Schule konnte mit 410 Schülern und 12 Klassen in ein neues Gebäude am Kucklermühlenweg umziehen, für alle Beteiligten ein wahrhaft großes Ereignis! Die Zeit der Behelfsmäßigkeit, von allen mit großer Geduld ertragen und hingenommen, war endgültig vorbei. So dachten insbesondere auch die Lehrer, die oft mit wahrhaft künstlerischem Geschick und einem ausgeprägtem Improvisationsvermögen ihre Unterrichtsstunden in allen Bereichen des Lehrplans absolvierten, denn mit den Fachräumen waren wir noch nicht verwöhnt, waren wir doch bisher nur Untermieter und insofern anspruchslose Gäste, die jeden Unterschlupf dankbar akzeptierten , mit oder ohne Ausstattung.


2. Domizil: Alte Walburgisschule, heute VHS-Gebäude

Am Kucklermühlenweg nun konnten wir uns entfalten, jeder, Schüler wie Lehrer, auf seine Weise: Turnhalle, Werkraum, Sprachlabor, eine voll ausgestattete hauswirtschaftliche Abteilung, Schülerbücherei, eine hervorragend ausgestatteter wissenschaftlicher Trakt. All diese Einrichtungen boten beste Voraussetzungen für eine leistungsfähige Schule. Darüber hinaus diente unsere in klaren Strukturen recht wohnlich ausgestaltete Aula der gesamten Schulgemeinde als Forum der Begegnungen. Inzwischen haben einige Schülerjahrgänge die Städtische Realschule erfolgreich durchlaufen, nämlich die Kinder unserer ersten Schüler aus der Pionierzeit unserer Schule erfüllen immer noch das neue Gebäude mit neuem Leben. Was mich als Lehrer und Schulleiter sehr glücklich stimmt, ist die Feststellung, dass die Städtische Realschule von allen Schülern bisher als ein Art "geistiges Zuhause" angesehen und anerkannt wurde.





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